Ortsname Bad Rilchingen
-›Start -›Lage/Geografie -›Wappen -›Lageplan -›Name Bad Rilchingen
-›Sole/Salzquelle -›Sole/Kochsalz -›Sole/Kurbad/hist. -›Name Augustaquelle
-›Sole/Orden -›Sole/Kurbad/neu -›Sole/Mineralwasser -›katholische Kirche
-›Mühle/Welferding -›Fotos/Rilchingen -›Fotos Saarland-Therme -›Impressum/Quellen

 

 

Seit Bildung des deutschen Reiches 1871 wurden die ehemals selbstständigen Orte Rilchingen und Hanweiler zu einer Verwaltungseinheit Rilchingen-Hanweiler zusammengefasst (siehe Lageplan)
(Zitat aus: B. Michaeli, Rilchingen-Hanweiler, Ein Dorf und seine Geschichte, Beitrag von Franz-Ludwig Strauss, S.89).
In Zusammenhang mit dem wieder erwachten Kurbetrieb wird etwa nach 1930 die Namensgebung strittig.

"Bad Rilchingen" ist heute, kurz gesagt, Namensteil einer Haltestelle der früheren Eisenbahn.
Natürlich nutzen einige Firmen diesen Namenszusatz “Bad” gerne in ihrer Absenderangabe. In einem Schreiben der gerade eröffneten Saarland-Therme vom Sept. 2012 steht z.B. als Absender: D-66271 Bad Rilchingen........

Im Zuge der Neuorganisation der Schienenverbindungen Sarreguemines nach Saarbrücken seit 24.10.1997 ("Saarbahn" statt Deutsche Bundesbahn bzw. seit 1.1.1994 Deutsche Bahn AG) erhielt die Haltestelle im Fahrplan zu Recht den schlichten und kurzen Namen "Hanweiler".
Züge der “Deutschen Bahn” nutzen diesen Haltepunkt nicht mehr. (Anmerkung: Vor einigen Jahren, als die reguläre Bahn noch diese Strecke bediente, war "Hanweiler-Bad Rilchingen" Endstation und stand in Fahrplänen gleichrangig neben überregionalen Zielorten wie Köln, Hamburg, München usw.)
Es wird also nur noch eine Frage der Zeit sein, bis die Namensbestandteile "Bad" und "Rilchingen" auf dem Bahnhofsgebäude -siehe beide unteren Fotos- verschwinden.
Auch der Name "Rilchingen" wird in der korrekten Postanschrift nur noch als Ortsteilangabe über dem Straßennamen auftauchen. (Ketzerische Anmerkung: zugunsten des sicherlich nicht "weltläufiger" klingenden Namens "Kleinblittersdorf")

Zur Ergänzung dieser Namensdiskussion noch ein Beitrag der Saarbrücker Zeitung vom 16.10.2012, S. B3:
Rilchingen-Hanweiler will Titel "Bad"
Die Gemeinde Rilchingen-Hanweiler will diesen Titel als Namenszusatz. Bürgermeister Strichertz sagt, dies sei nach aktuellem saarländischem Gesetz nicht möglich. Dafür müsse das Kurortegesetz geändert werden. Für weitere Marketing-Maßnahmen brauche der Ort wieder den Titel "Bad Rilchingen-Hanweiler". (Wegen des evtl. fraglichen Begriffes "wieder" siehe oben!)
 

 Bahnhof Hanweiler-Bad Rilchingen, fotografiert 5/2008

Haltestelle Saarbahn, Hanweiler, aufgen.5/2008

Vor dem Bahnhof "Hanweiler Bad Rilchingen" ein Zug der Saarbahn -
am rechten Bildrand: Glockenturm der kath. Kirche

Bahnhof Hanweiler, 1.5.2008


 



 

Maroder Scharm - Gleise beim Bahnhof Hanweiler Bad-Rilchingen,
vom Gras überwuchert -
2011 sind die beiden Fotos unten Vergangenheit, da die Nebengleise abgebaut wurden.
Erinnerung an bessere Bahnzeiten mit lebhaftem Güterverkehr - es gab sogar einen separaten Güterbahnhof (Lage: schräg gegenüber dem Bahnhofsgebäude - heute etwa Fabrikgebäude der Firma FAS, dessen helles Obergeschoss links auf dem Foto unten zu sehen ist)
In einem Beitrag in der lokalen Schrift "SaarBliesRundschau" Nr. 64 vom Mai 2001 (Verfasser: ehemaliger Bahnhofsvorsteher Franz Krauser) werden einige interessante Zahlen genannt

Bahngeleise beim Bahnhof Hanweiler, Blick Richtung Sarreguemines, 1.5.2008 - im Jahr 2011 sind diese Gleise entfernt

Bahngeleise beim Bahnhof Hanweiler, 1.5.2008 -  2011 sind diese Gleise abgebaut

 

Eisenbahn- und Fußgängerbrücke über die Saar, 1870 erbaut

So spiegelt sich in einer 140 Jahre alten Eisenbahnbrücke das Auf und Ab der deutsch-französischen Beziehungen -
und, was mir heute sehr gefällt:
An der Brücke steht kein "Zollhäuschen" mehr - es gibt keine Pass-oder Personenkontrolle, wie z.B. in früheren Zeiten.
Siehe auch Fotosammlung - dort Fotos zum Thema "Saar-Blies"!


Exkurs - Strecke der Saarbahn von der Grenzbrücke über die Saar bis zum Bahnhof Sarreguemines/Frankreich -
Quelle: Bericht Saarbrücker Zeitung, 25.1.2021, S. C 2 " 800 Meter, die die Saarbahn viel Geld kosten - Immer wieder erhöht die SNCF die Gebühren für die Nutzung ihrer Schienennetze. Auf lokaler Ebene kann das Problem nicht gelöst werde."
Anfangs zahlte die Saarbahn (eine Gesellschaft, von der Stadt Saarbrücken/Stadtwerke betrieben) 42000 EUR/Jahr für die Nutzung von 800 m des französischen Schienennetzes. Im Laufe der Jahre wurde diese Gebühr ständig erhöht; und steht aktuell für die Saarbahn bei 168000 EUR/Jahr. (Diese Zahl habe ich nach mehrmaligem Lesen des "Zahlensalats" in dem Beitrag entnommen.) Bisher übernahmen der franz.Staat und die franz. Bahn SNCF einen Teil der Trassengebühren. Trotz hohem und symbolischem Stellenwert des grenzüberschreitenden Verkehrs, der hier mal konkret verwirklicht ist, sind diese Kosten von Seiten der Saarbahn nicht zu stemmen. Nutzer der Strecke zwischen des Haltepunkten Sarreguemines und Hanweiler (800 m auf franz. Seite + ca. 300 m auf deutscher Seite) sind vor allem Schüler und Arbeits-und Einkaufspendeler aus Sarreguemines und Umfeld. Und diese Zahlen sinken wegen Corona-Pandemie und ständig sich ändernden "Hygienevorschriften"/Grenzübertrittsvorschriften - im 2. Halbjahr 2019 z.B. 82000 Fahrgäste - im gesamten Jahr 2020 noch 85000. Das Diktat der Zahlen und betriebswirtschaftliche Belange könnten also das AUS für diesen grenzüberschreitenden lokalen Schienenverkehr bedeuten.
Ergänzung - nach einem Beitrag in Saarbr.Zeitung vom 7.6.2021: Vorläufig (bis Juni 2021) übernimmt die Region Grand Est die Mehrkosten von 70.000 EUR/Jahr - für die Saarbahn verbleiben wie bisher 95.000 EUR/Jahr. Einen höheren Anteil kann und will die Saarbahn, ein Betrieb der Stadt Saarbrücken, nicht zahlen.


Zum Schluss noch ein Eisenbahn-Poster - ich denke und hoffe, das ist keine Fotomontage.

Poster, Lokomotive durchbricht Bahnhofswand