Nutzung der Sole in Rilchingen - Mineralwasser
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Etikett 2/2001 - Mineralwasser, Rilchingen
 
 1/2020, Betriebsgebäude Firma Gesundbrunnen, Rilchingen

1922 wurde die Firma Gesundbrunnen GmbH gegründet und die Sole der Augustaquelle in Flaschen abgefüllt. (Die Quelle enthält aber einen verhältnismäßig hohen Anteil an Bittersalzen.)
1935 wurde daher eine neue Solquelle erbohrt, die den Namen Amandusquelle erhielt. Namensgeber war der damalige Vorsteher des Ordens der Barmherzigen Brüder in Rilchingen mit Namen "Amandus". Nun diente diese Sole zur Mineralwasserherstellung.
Von 1922 bis 1937 betrieb der Brüderorden die Mineralwasserherstellung und übertrug diese dann an die Gesellschaft "Gesundbrunnen Bad Rilchingen - Saar"
Seit 1965 war die Brauerei Karlsberg, Homburg/Saar für den Vertrieb zuständig.
1988 erbohrte man 2 neue Quellen (Tiefe bis 280 m) mit unterschiedlichem Salzgehalt und nutzt seitdem deren Wasser als Basis für die beiden Mineralwassersorten "Amandusquelle" und "Mariannenquelle".
(Name "Mariannenquelle" nach Gräfin Marianne von der Leyen)

Die Internetseite der Firma Gesundbrunnen bei
http://www.rilchinger.de ist leider offline (2019)
 
In der Gastronomie wird Rilchinger-Mineralwasser vermehrt in einer schlanken und elegant-schlichten Glasflasche unter dem Namen "GMQ - Gräfin Mariannen Quelle" angeboten.
 

Bildschirmfoto - Firma Rilchinger im Karlsberg-Verbund - 2/2011 / GMQ-(Graefin-Mariannen-Quelle)Mineralwasser, Jan.2020
 
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21.1.2020 - Neue Situation - Aktualisierung - Meldung in Saarbrücker Zeitung, Seite A7
Die Traditionsmarken "Rilchinger" - "Gräfin Mariannenquelle / GMQ" - "Amandus" verschwinden wahrscheinlich vom Markt. Die Karlsberg Gruppe verkauft die Firma "Gesundbrunnen Bad Rilchingen" an die Alma Gruppe / Roxane in Frankreich. Die Alma-Tochter "Roxane" soll die Geschäfte in Rilchingen weiterführen und dort auch investieren. "Alma" ist in Frankreich ein großer Wasseranbieter mit Marken wie Cristaline, Vichy Celestins oder Thonon (40 Abfüllwerke).
Die Firma Karlsberg, Homburg konzentriert sich in dem umkämpften "Wasser-Markt" auf die Marke "Teinacher".
Diese Firma (https://www.teinacher.de) hat den Firmensitz in Teinach/Schwarzwald (etwa zwischen Baden-Baden und Stuttgart).
 
Einige Anmerkungen
Schade - wieder verschwindet ein für Rilchingen und sein Salzwasser typisches Element.
Ich vermute, der Betrieb (ca. 15 Mitarbeiter) wird in naher oder weiterer Zukunft geschlossen.
Wenn der Betrieb weitergeführt wird, dann wahrscheinlich mit "Plastikflaschen" wie in Frankreich üblich - Mehrweg und Glasflasche ade.
2022 - wäre die Firma 100 Jahre alt geworden!
Evtl. verkauft der neue Eigentümer das Wasser unter neuem Namen - oder er wählt einen Namen aus seinem bestehenden Sortiment?
Wahrscheinlich ist der Mineralwasser-Hersteller "Teinacher" (vertreibt sein Wasser in Glas- oder PET-Flaschen) aus dem weit entfernten Schwarzwald größer und ertragreicher als die kleine Firma "Gesundbrunnen Bad Rilchingen". Dieser Betrieb aus Rilchingen wurde deswegen von der Brauerei "Karlsberg" aus dem nahen Homburg nach Frankreich verkauft und so aus der Verantwortung von "Karlsberg" entlassen - also eine übliche "Betriebsoptimierung und -bereinigung".

 
27.10.2020
Eine Firma ROXANE füllt Quellwasser/Tafelwasser der Marke CRISTALINE in Kunstoff-Flaschen ab, das in Supermärkten in Frankreich verkauft wird.
Anmerkung:
Habe das Wasser getrunken. Es fehlt jeder mineralische Geschmack, schmeckt wie Leitungswasser. Wenn das Wasser aus einer neuen Bohrung (gegenüber des Thermenparkplatzes) kommt, nutzt es einen anderen Quellhorizont als das frühere Rilchinger Mineralwasser(?)
Interessant wäre es in 1 oder 2 Jahren zu erfahren, wieviele Liter von der Firma Roxane im Vergleich zur vorherigen Firma Rilchinger-Gesundbrunnen in einem Referenzzeitraum abgefüllt wurden. Hoffentlich sind die neuen Mengen moderat und den Vorkommen angemessen - also keine "Übernutzung" wie z.B. angeblich im französischen Vittel durch den Konzern Nestle.

Siehe auch Internetseite http://www.moneaucristaline.fr, in deutsch etwa: meinwassercristaline.fr !
bzw. Aktualisierung vom 30.3.2021 (Bis zu 400.000 cbm Wasser/Jahr aus Rilchingen sollen verarbeitet werden.)
 

Ergänzung 23.12.2020 - Analoge Entwickelung im ca. 30 km entfernten Ort Kirkel;
also:
Kleiner Mineralwasserbetrieb mit Glasflaschenabfüllung schließt – eine große Firma steigt ein – stellt auf Plastikflaschen um – nutzt die Wasservorkommen weiter und ausgiebig – verkauft das Wasser unter neuem Namen im Supermarkt im weiten Umkreis
 
Zeitungsbericht, Saarbrücker Zeitung 23.12.2020, S. B2 - "Grüne (polit. Partei) bezweifeln Zahlen im Kirkeler Wasserstreit"
In Kirkel füllte eine Firma Nebgen bis ca. 2000 Wasser mit Namen "Kirkeler Waldquelle" in Glasflaschen. (Als Kind war mir z.B. der Name "Nebgen ASS Orangenlimonade" vertraut.)
Dann übernahm eine Firma "Mitteldeutsche Erfrischungsgetränke GmbH (MEG)" den Betrieb - füllt für den Discounter LIDL das Wasser unter dem Markennamen "Saskia" in Plastikflaschen - und nutzt die bestehenden Wasserrechte und Quellbohrungen weiter.
Der Absatz stimmt - also will die Firma aktuell zusätzliche Quellen im Kirkeler Taubental erschließen. Dagegen bildet sich Widerstand. Nach einer Zeitungsmeldung vom 17.12.20 hat sich z.B. der saarpfälzische Kreistag mit nur einer Stimme Enthaltung gegen diese Pläne ausgesprochen. Begründungen für die Ablehnung, auch von anderer Seite:
Gefahr sinkender Grundwasserspiegel durch die Trockenheit der letzten Jahre – Übernutzung des Grundwassers – Wasser in Plastikflaschen abfüllen und über weite Strecken transportieren sei kritikwürdig – sinkende Grundwasserstände im benachbarten Rheinland-Pfalz, von dortigen Behörden bestätigt.
(Das Saar-Umweltministerium dagegen bestreitet für das Saarland eine solche Übernutzungsgefahr und spricht sogar von noch großen Grundwasserreserven. Da streiten sich die Experten mal wieder.)
Noch ein Detail: Die Aktivisten in Kirkel arbeiten mit Aktivisten im französischen Vittel (siehe oben!) zusammen.
Ergänzung - Saarbr. Zeitung 29.4.2021, Region B3: "Die Lidl-Tochter MEG gibt nach massiver Kritik aus Bevölkerung und Politik ihre Pläne auf, noch mehr Trinkwasser bei Kirkel zu fördern." Die Firma MEG begnügt sich mit dem Nutzungsrecht für die aktuellen 4 Bohrungen mit maximal 500.000 cbm Wasser/Jahr.
 

Weitere Ergänzungen:
30.3.2021 - Meldung im Saarländischen Fernsehen, SR3,
(https://www.sr.de/sr/home/nachrichten/index.html)
Alma-Gruppe will in Rilchingen mehr Wasser fördern
Meine Vorhersage / Bedenken von oben wegen Entnahmemenge von Grundwasser erfüllt sich - die Zahlen sprechen für sich - die weitere Entwickelung wird interessant!
Zitat aus der Homepage des SR3:
Die französische Alma-Gruppe will die Trinkwasserförderung in Rilchingen-Hanweiler verdoppeln. Ein entsprechender Antrag sei Mitte Februar eingegangen, teilt das saarländische Umweltministerium mit. Die Pläne stoßen auf Kritik. Langfristig wolle das Unternehmen die Förderung von derzeit 90.000 auf sogar 400.000 Kubikmeter Grundwasser pro Jahr hochfahren, sagte der Bürgermeister von Kleinblittersdorf, Rainer Lang, dem SR. Diese Information habe er von der Firma direkt erhalten. Die jetzt beim Umweltministerium beantragten 200.000 Kubikmeter pro Jahr seien nur ein Zwischenschritt. Er sehe das Verfahren sehr kritisch und halte die geplante Wasserentnahmemenge für zu hoch, erklärte Lang. Denn für die Frisch- und Brauchwasserversorgung der gesamten Bevölkerung dürfe die Gemeinde selbst der Quelle (also dem Grundwasservorrat?) nur 700.000 Kubikmeter im Jahr entnehmen.
 
Saarbrücker Zeitung, 14.7.2021, S. C2
Kleinblittersdorf fürchtet um sein Grundwasser
In einer einstimmig verabschiedeten Resolution wendet sich der Gemeinderat von Kleinblittersdorf gegen Pläne der Firma Roxane, die Entnahme von Grundwasser von aktuell 90.000 cbm auf langfristig 400.000 cbm im Jahr zu erhöhen. Die Gemeinde will durch ein Gutachten die Entscheidung des Umweltministeriums schon im Vorfeld beeinflussen.
Resolution:"....Unser Grundwasser ist......der regionalen Trinkwasserversorgung vorbehalten und sollte nicht leichtfertig für ...kommerzielle Zwecke Verwengung finden. Unabhängig von Gutachten möchten wir uns klar gegen eine Erhöhung jeglicher Fördermengen aussprechen."
Weiterhin betont der Bürgermeister, dass die Saarland Therme schon erhebliche Mengen an Wasser fördert.
 
Abfuellfabrik, der Firma Roxane fuer Quellwasser in Rilchingen, Okt.2020
 
Etikett, Quellwasser Cristaline, in Rilchingen abgefüllt, Okt.2020
 
Aus der Geschichte - Mineralwasser aus Rilchingen 

Etiketten und Werbung, Firma Gesundbrunnen in Rilchingen
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Glasflasche,GMQ-Mineralwasser, Gesundbrunnen Bad Rilchingen, 2020
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RILCA-Limonade, Etikett, Firma Gesundbrunnen Rilchingen
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Rilchinger-Trinkglas, Besuchergerschenk, ca. 1995
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Firma-Gesundbrunnen-mit-Saar, von Frankreich her gesehen
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Das folgende, ältere Etikett enthält als Besonderheiten einen französischsprachigen Text (nahes Frankreich, Völkerbundherrschaft über damaliges Saargebiet nach dem 1. Weltkrieg bis 1935)
und ein symbolisches Wappen (?), gebildet aus den beiden Wappen Kurfürstentum Trier (rotes Kreuz - siehe auch z.B. Saarlandwappen!) bzw. Familienwappen der Familie Von der Leyen (blau-weiß-blaue Streifen) - Siehe auch Wappen der Gemeinde Rilchingen-Hanweiler!

aelteres, zweisprachiges Etikett, Rilchinger Sprudel

Es folgen 2 Pressemeldungen der Firma Karlsberg (Brauerei), Homburg (Saarland), welche die Vertriebswege und Produktpalette der Firma Gesundbrunnen offenlegen:
13.08.1997 - Rilchinger erweitert Sortiment
Um seinen Kunden ein zeitgemäß Sortiment anzubieten, hat der zum Karlsberg Verbund gehörende absatzstärkste Mineralbrunnen im Saarland, Gesundbrunnen Bad Rilchingen GmbH, neue Produkte auf den Markt gebracht:
Cassis" - Mineralwasser plus Frucht heißt das Neuste von "Rilchinger", das es seit Sommer 1997 zu kaufen gibt. Das neue Getränk hat den fruchtig-herben Geschmack der schwarzen Johannisbeere, ist verfeinert mit ausgewählten Fruchtsaftkonzentraten und ohne Zusatz von Kristallzucker.
Eine weitere Neuheit im Rilchinger-Sortiment ist die Gräfin-Mariannen-Quelle/ Natriumarm” mit Kohlensäure, die ebenfalls im Sommer 1997 auf den Markt gebracht wurde. Rilchinger "Gräfin Mariannen Quelle Natriumarm" ist ein Mineralwasser mit niedrigem Mineralgehalt und sehr wenig Natrium. Es ist geeignet für die salzarme Ernährung sowie für die Zubereitung von Babynahrung.
Neben diesen neuen Produkten hat "Rilchinger" noch viele andere Getränke aus seinem breiten Sortiment anzubieten. Der Verbraucher hat die Wahlmöglichkeit zwischen Limonaden, kalorienarmen Fruchtsaftgetränken und verschiedenen Mineralwassersorten.
Im Rahmen der Sortimentserweiterung um zwei neue Produkte ist auch das Rilchinger Logo neu überarbeitet und zeitgemäß gestaltet worden.
(Anmerkung: Dabei wurde das stilisierte Wappen -siehe oben- "geopfert".)

 
22.04.1999 - Spritzig-frisch und fruchtig - Die neue Apfel-Schorle von Rilchinger
Apfel-Schorle mit natürlichem Mineralwasser und Vitamin C des Gesundbrunnen Bad Rilchingen / Sport- und Erfrischungsgetränk ohne Zuckerzusatz / Vertrieb im Südwesten Deutschlands
Mit einer Apfel-Schorle mit natürlichem Mineralwasser hat der Gesundbrunnen Bad Rilchingen seine Produktpalette erweitert. Die Apfel-Schorle besitzt einen Fruchtsaftanteil von 50 Prozent und besticht durch ihren fruchtig-frischen Geschmack, der durch die optimale Mischung von Mineralwasser, Apfel- und Zitronensaft hervorgerufen wird. Darüber hinaus ist die Rilchinger Apfel-Schorle mit Vitamin C angereichert. Sie ist daher ideal geeignet als isotonisches Sport- und Erfrischungsgetränk, das den Durst nach körperlicher Anstrengung hervorragend löscht.
Der Gesundbrunnen Bad Rilchingen, dessen Produkte die Karlsberg Brauerei exklusiv vertreibt, nimmt mit der Apfel-Schorle das Getränk mit den höchsten Zuwachsraten im AFG-Segment in sein Sortiment auf.......Das Vertriebsgebiet von “Rilchinger” ist der Südwesten Deutschlands.

Zum Schluss noch die Mitschrift eines Rundfunkbeitrages des Deutschlandfunks vom 19.6.2007 zur Definition von "Mineralwasser - Heilwasser - Tafelwasser" als PDF-Datei: Mineralwasser-Tafelwasser.pdf