Rilchingen - Orden der Barmherzigen Brüder - seit 1917
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1917 erwarb der katholische Orden der Barmherzigen Brüder von Maria Hilf (Ordenssitz in Trier) die Kurbadanlagen.
Dieser von Peter Friedhofen 1851 gegründete Männerorden hat sich besonders die Krankenpflege und den tätigen Dienst am Nächsten zum Ziel gesetzt.

Siehe Sonderseite über den Ordensgründer!

Der neue Eigentümer führte den Kurbetrieb weiter und erbaute 1928 das Kurhaus neu (mit einer Hauskapelle im "Jugendstil/Art déco", 1995 restauriert).
Anmerkung: In einem Beitrag der Saarbrücker Zeitung vom 19.11.2005, S.C4 zur Hauskapelle heißt es: "Die Kapelle gilt heute als Kleinod des Art déco, des zwischen 1920 und 1930 üblichen Baustils, der eine Mischung aus Klassizismus, Gotik und Barock ist und sich im Anschluss an den Jugendstil entwickelt hat."
 
Jugendstilkapelle im Haus St. Josef, ehem. Behindertenheim in Rilchingen, Februar 2006
 
Siehe auch Kopie aus einem Reiseführer von 1930, veröffentlicht in den Kleinblittersdorfer Nachrichten 4/1992!
 
Einige Zahlen und Fakten, Stand 2006:
250 (2019 = 360) Mitarbeiter betreuen ca. 300 (2019 = 400) Alte und Behinderte.
Ein im Herbst 2005 erbautes Blockheizkraftwerk, mit Erdgas betrieben, (2 Heizkessel) liefert 740.000 Kilowattstunden Energie und Wärme pro Jahr. Nur in Spitzenzeiten muß Energie von außen zugeführt werden. Alle Gebäude sind durch Wärmeleitungen miteinander verbunden.
Bei den Pflegekonzepten greifen auch moderne Gesichtspunkte, wie Qualitätsmanagement, Zertifizierung, Internes Audit.
Fach- und Hilfskräfte halten die weitläufigen Anlagen in Stand oder gestalten sie neu. Z. B. wurde der Jakobs-Pilgerweg eingebunden - Jakobspilger finden sogar Unterkunft.
(Tel. 06805-960 oder eMail info@bb-rilchingen.de bzw. http://www.bb-rilchingen.de)


Ergänzung - 7. 12. 2004 - keine Ordensmänner mehr in Rilchingen:
(Quelle: Kleinblittersdorfer Nachrichten - Amtliches Bekanntmachungsblatt der Gemeinde Kleinblittersdorf, Nr. 52/17.12.2004, 16. Jahrgang, S. 25)
In einer Feierstunde wurde am 7.12.2004 der Brüderkonvent der "Barmherzigen Brüder" in Rilchingen verabschiedet. Zahlreiche Gäste hatten sich eingefunden, um den letzten drei hier im Konvent lebenden Brüdern Lebewohl zu sagen. Der Provinzial, Bruder Pankratius, erklärte, dass der Ordensgemeinschaft diese Entscheidung schwer gefallen sei. Nach insgesamt 87 Jahren, beginnend mit dem Jahr 1917, in denen der Orden ununterbrochen in Rilchingen tätig war, wird nun eine Vakanz eintreten. Vakanz deswegen, weil der Konvent zwar aufgehoben, aber nicht aufgelöst wird. Das heißt, sollte sich die Nachwuchssituation verbessern, ist die Möglichkeit gegeben, den Konvent neu zu besetzen. Eines Tages könnten also wieder Brüder in Rilchingen leben.
Provinzial Pankratius betonte, dass durch den Hausoberen, Heimleiter und Diakon Alfred Klopries, die Einrichtung im Geiste der Ordensgemeinschaft weitergeführt wird. Die Mitarbeiter sind aufgefordert, die entstandene Lücke zu füllen.
Der Orden der "Barmherzigen Brüder" bleibt also weiterhin Träger der Pflegeeinrichtungen in Rilchingen.
 
Einige persönliche Anmerkungen:
Seit meiner Kindheit waren mir die Männer in ihren langen, schwarzen Kleidern vertraut. Sie verkörperten einen anderen (alternativen) Lebensstil. Sie beeindruckten mich durch Eine Folge ihres Wirkens: Menschen mit Behinderungen waren mir nie fremd.
Schade - Rilchingen hat etwas Einmaliges verloren. Ich vermisse die "Brieder", wie sie hier umgangssprachlich genannt werden.

 
1.9.2007
3 Ordensschwestern aus Indien arbeiten seit einigen Wochen in Rilchingen und werden in einem Gottesdienst in der Pfarrkirche feierlich willkommen geheißen. Sie gehören zum Orden der Schwestern vom Heiligsten Herzen Jesu (weltweit ca. 5000 Mitglieder, davon ca. 70 in Deutschland). Evtl. werden noch mehr von ihnen nach Rilchingen kommen.

27.8.2017
Feier "100 Jahre Barmherzige Brüder in Rilchingen"
- Leitspruch des Festes "Leistungsstark, innovativ und entschieden für Menschen"
Zwar sind seit 2005 keine Ordensmänner mehr in Rilchingen - aber: in ihrem Sinne sollen die aktuell 360 Mitarbeiter/innen wirken.
Die Jubiläumsschrift (120 Seiten) "Barmherzige Brüder Rilchingen - 100 Jahre"
von Franz-Ludwig Strauss kann als PDF-Datei heruntergeladen werden.
http://www.bb-rilchingen.de/media-bbril/docs/100-Jahre-BB_low.pdf
Sie fasst, sehr ins Detail gehend, die Geschichte des Ordens von 1917 bis 2017 in Rilchingen zusammen. Exkurse zum Ordensgründer Peter Friedhofen - zur Augustaquelle/Solequelle - zur Mineralwasserfirma "Gesundbrunnen"........ runden die Schrift ab.
 
Januar 2016 - Neubaupläne auf dem Gelände der Barmherzigen Brüder in Rilchingen - 2022 verwirklicht
Bei einer Ortsratssitzung in Rilchingen-Hanweiler am 19.1.2016 stellte die Verwaltung der Barmherzigen Brüder ihre Neubaupläne vor.
Noch im Februar 2016 soll das "Wäldchen" hinter der Dr.-Kirbs-Straße mit meist "geringwertigem Baumbestand" gerodet werden. Ersatzbäume sollen in einem Wiesengelände an der Saar (flussabwärts vom Baugebiet "Hühnerfeld") gepflanzt werden.
 
Jan. 2016 - Neubauplaene, Bruedergelaende in Rilchingen, 2022 verwirklicht

Das Altenheim "Sankt Vinzenz" entspricht nicht mehr heutigen Ansprüchen - seine weitere Nutzung ist noch ungewiss, evtl. als Verwaltungsschwerpunkt?,
Betonfertigteile erschweren einen Umbau bzw. machen einen Umbau unmöglich, während das Gebäude noch bewohnt wird.
Daher enstand im Herbst 2019 im Anschluss an das gegenüber schon vorhandene Heim "Sankt Hedwig" ein Ersatzbau = Haus "Sankt Oranna".
Desweiteren sollen zwei weitere separate Neubauten entstehen
Ziele: betreutes Wohnen, Tagespflege, seniorengerechte Wohngruppen

 
Einige Pers. Anmerkungen, Dez. 2019
Die Pläne werden zügig verwirklicht, das Heim "St. Oranna" ist z.B. fertig.
Schade - das in den 50er Jahren weitgehend "naturbelassene" Gelände füllt sich nach und nach mit großen Bauten (Flächenverbrauch, Flächenversiegelung), umgeben von etwas "Alibi-Grün" (ständig kurz gemähte Wiesen, in denen wenig zum Blühen kommt und einige Sträucher und Bäume).
Die Ausgleichpflanzung an der Saar bietet nach mehr als 3 Jahren einen kümmerlichen Anblick - siehe Foto unten!
Da hatte das gerodete Wäldchen garantiert einen höheren oekologischen Wert. Die 2 letzten regenarmen und heißen Sommer haben mehr Pflege verlangt.

 
Ausgleichpflanzung in Wiesen an der Saar, Rilchingen, Dez. 2019

Ab 2022 betreiben die "Barmherzigen Brüder" in Rilchingen 8 verschiedene Häuser (Alten- und Behindertenhilfe, Verwaltung, 2 Kapellen, Cafeteria, Küche) auf dem ehemaligen Kurbadgelände:


1. Haus "St. Josef"/ ältester Bau, früher Alten- und Behindertenheim / nach 1982 nur Behindertenheim /
nach 2011 Arbeitstherapie im Erdgeschoss, sehr schöne Kapelle (Jugendstilelemente) und einige Wohnungen für Ordensschwestern
 
2. Ersatzbau, Haus "Johannes von Gott "(seit August 2006)

Siehe auch Fotosammlung Kurhaus/Heim St.Josef von 1935 bis 2005, ab Reihe 4!
Januar 2005:
Marode Bausubstanz (z.B. Sanitär- und Elektroinstallation), zeitgemäße Wohnstandards und neue Pflegekonzepte (z.B. Unterbringung in Einzelzimmern, stärkere Eigenverantwortung) haben auch bauliche Konsequenzen. Ein Wirtschaftsgebäude und ein großes Gewächshaus wurden abgerissen. Ausschachtungsarbeiten in ca. 30 m Entferung vom Haus St. Josef schlossen sich an. Geplant ist ein L-förmiger, zweigeschossiger Neubau mit Platz für 30 Behinderte.
Ende August 2006:
Der Neubau (Name: Johannes von Gott) wird seit einigen Wochen bewohnt - obwohl "Stein auf Stein gebaut", also Gestaltungsmöglichkeiten gegeben sind, wirkt der Bau etwas fantasielos und monoton - eine Reihe Türen und darüber in einer Flucht eine Reihe Fenster, das ist alles - da bietet das Haus "St. Vinzenz", obwohl mit Betonfertigteilen gebaut, doch mehr....

Neubau St. Josef/Johannes von Gott in Rilchingen, Aug. 2006

In diesem Haus sollen die bisher im mit Fliesen verkleideten Teil von "St. Josef" wohnenden Menschen ein neues Heim finden. Dieser kastenförmige Bau (erst nach 1968 in diese Form umgebaut - siehe Hintergrund, Foto oben!) wurde 2012 abgerissen.
Siehe Fotosammlung zum Abriss, Vorschaubilder, Reihe 14!
16.12.2011: Vom Gebäude ist nur noch ein Haufen aus Stein und Betonstahl übrig, der zügig getrennt und entsorgt wird.
Der andere Teil vom Haus St. Josef (parallel zur Saar - siehe Foto oben, links hinter den Bäumen bzw. Foto unten!) mit Jugendstilkapelle steht unter Denkmalschutz und bleibt erhalten.
In diesem Gebäudeteil, der zum Glück sein altes Aussehen weitgehend behielt, wohnten bis Ende 2004 die Ordensleute.
Zukunftspläne für diese alte Bausubstanz: Im Erdgeschoss ist eine Werkstatt zur Beschäftigungstherapie eingerichtet - in den oberen Geschossen sollen Appartement-Wohnungen (betreutes Wohnen) entstehen.
 

Behindertenheim St. Josef, Seite zur Saar (Rückseite), aufgen.2005 

3. Haus "St. Vinzenz" / seit 1983
Altenheim, anfangs (bis 2001) teilweise auch Erholungsheim für Bergleute, welche an Silikose = Steinstaublunge erkrankt waren.
Hier stand vorher ein Kinderheim, welches diesem Neubau weichen musste - etwa 1800 war an diesem Platz eine Saline zur Kochsalzgewinnung eingerichtet (Gräfin Marianne von der Leyen).
Im Dez. 2019 sind fast alle Bewohner in den modernen Neubau "Sankt Oranna" gegenüber umgezogen.(Siehe unten - Nr.5!)
Wegen Anforderungen des Brandschutzes werden die oberen Stockwerke nicht mehr genutzt. Lediglich im Erdgeschoss sind noch ca. 20 Personen untergebracht.
Im Erdgeschoss sind weiterhin zu finden: Cafeteria, Küche, Kapelle und Veraltungsräume
Die Küche versorgt die Pflegeheime und den "mobilen Mittagstisch", der im Umland angeboten wird.

Altenheim St. Vinzenz, aufgenommen 2001


4. Haus "St. Hedwig" - Heim für Demenzerkrankte, ab 15.11.2005 bezugsfertig
 
Haus St. Hedwig, Altenheim in Rilchingen, 15.11.2005 bezugsfertig

April 2004:
Auf der Wiesen- bzw. Waldfläche gegenüber dem Pflegeheim St. Vinzenz (zur Dr.-Kirbs-Straße - nach Osten hin) wird ein Neubau errichtet. Die Rodungsarbeiten sind abgeschlossen. Der Neubau ist als Atrium, also mit geschlossenem Innenhof geplant und ist vorwiegend zur Betreuung demenzerkrankter (altersverwirrter) Menschen gedacht.
Durch die "geschlossene" Bauweise mit Raum zur Bewegung (Innenhof und Rundweg) soll die Betreuung dieser Kranken erleichtert werden. Vor allem deren Bewegungsdrang, räumliche Desorientierung und gestörter Tag-Nacht-Rhythmus bereitet dem Pflegepersonal Probleme. Der Neubau hat 26 Einzel- und 2 Doppelzimmer.
15.11.2005 Der Neubau wird bezugsfertig, Kosten ca. 2,3 Mill. EUR.


5. Haus "Sankt Oranna",
Im Herbst 2019 wurde dieses Alten- und Pflegeheim (baulich verbunden mit "Sankt Hedwig") fertiggestellt.
(Baukosten 11 Mill. EUR, 92 Pflegeplätze, überwiegend Einzelzimmer)
Bewohner vom Heim "Sankt Vinzenz" gegenüber zogen in dieses moderne Altenheim ein.
 
Haus St. Oranna, Altenheim in Rilchingen, Herbst 2019 fertig, Ersatzbau fuer Heim St. Vinzenz, gegenueber


6. Haus "Sankt Walfried"
Seit 2022 betreutes Wohnen oder Service-Wohnen - 29 barrierefreie Wohnungen (1-Zimmer Apartement von 46 qm, bzw. 2-Zimmer Apartement von 66 qm) - gegen Aufpreis sind Leistungen zubuchbar, wie Verpflegung, Reinigungsarbeiten, Körperpflege, Parkplatz usw. Heim St.Walfried, betreutes Wohnen, Rilchingen, Saarseite, seit 2022


7. Haus "Sankt Odilia"
Seit 2022, Tagespflege für 30 Personen, zwischen 8 und 16 Uhr
 
 
seit 2019 und 2022,neue Heime in Rilchingen; Betreutes Wohnen St.Walfried und Tagespflege St.Odilia,2022, Pflegeheim St.Oranna, 2019
 
Heime St.Walfried, betreutes Wohnen und St.Odilia, Tagespflege in Rilchingen, seit 2020


8. Haus "St. Kamillus" / seit 2000, Behindertenheim
Neubau - modernes Konzept des Lebens + Wohnens der Behinderten in betreuten Gruppen - mit einer begrenzten und größtmöglichen  Selbstständigkeit

St. Kamillus, Behindertenheim, Foto von 2001


Siehe auch Internetseiten des Ordens der Barmherzigen Brüder von Maria Hilf in Trier (Details zu: Ordensgründer P. Friedhofen, Ziele und Niederlassungen des Ordens) bei
http://www.barmherzige-brueder-trier.de
und dessen Einrichtungen der Alten- und Behindertenhilfe im
Ortsteil Rilchingen bei http://www.bb-rilchingen.de!

Zu einem Bericht aus der Saarbrücker Zeitung vom 1.8.95 über die damaligen Aktivitäten der Barmherzigen Brüder - einschließlich einer kurzen geschichtlichen Zusammenfassung.

"Haus Elisabeth" / seit 2003 -
Behindertenheim außerhalb des Ordensgeländes von Rilchingen

(Quelle: Anzeigen-Sonderseite in der Wochenzeitung Paulinus für das Bistum Trier, Nr. 30 vom 27.7.2003, Seite 27)
Am 11. Juli 2003 wurde im Ortsteil Hanweiler ein neues Wohnheim für psychisch Behinderte mit Namen “Sankt Elisabeth” eingeweiht. Das Haus steht nahe der Bundesstraße 51 (Konrad-Adenauer-Straße) in einem Wohngebiet, etwa 1,5 km von den Pflegeheimen in Rilchingen entfernt. Es gliedert sich in insgesamt 4 Wohneinheiten, die jeweils Platz für 10 Personen bieten. Zu den einzelnen Wohneinheiten gehören z.B.:
1 gemeinschaftlicher Wohn- und Eßraum, 1 Gemeinschaftsküche, 6 Einzelzimmer, 2 Doppelzimmer und verschiedene Funktionsräume einschließlich 1 Dienstzimmer für die Mitarbeiter/innen des Betreuungsdienstes
Grundgedanke bei diesem Heim ist das betreute Wohnen in der Gruppe (wie beim Haus St. Kamillus -siehe oben!) in einem “normalen” Wohngebiet und nicht in einem räumlich abgeschlossenen Umfeld wie z.B. in Rilchingen.
 

Behindertenheim "St. Elisabeth" im Ortsteil Hanweiler